Heinz Rieder und der Wellunger Mundartplatz

Wellunger Mundartplatz
Wellunger Mundartplatz – Begegnungs- und Erinnerungsort

Was hat der Wellunger Mundartplatz mit Heinz Rieder zu tun? Kurz gesagt: Ihm haben wir es zu verdanken, dass es ihn gibt. Zu Lebzeiten sprach er sich dafür aus, nach seinem Tode sein Haus abzureißen. Es entspräche einfach nicht mehr den modernen Wohnansprüchen. Stattdessen solle ein Platz entstehen, an dem die Nachbarn die neuesten Schnurren (Geschichten) austauschen könnten. Nach dem Erwerb des Grundstücks durch die Stadt 2009 planten Verwaltung und Bewohnerschaft gemeinsam die entstandene Freifläche. Anfangs bekannt unter dem Namen Heinrich-Rieder-Platz, beantragte der Altstadtverein in der Stadtverordnetenversammlung im April 2012 eine Umbenennung der Freifläche in Wellunger Mundartplatz.

Wie kam es zu dem neuen Namen? Rieder setzte sich für die Pflege alter Traditionen ein, sammelte und erzählte Geschichten in Mundart. Viele seiner Geschichten sind nicht nur mündlich überliefert, sondern wurden in Büchern verlegt. Mit der Erzählung „Tust du mä nix, tu ich dä auch nix“ ist d’r Henner ucks d’r Hingergasse auch noch heute über die Grenzen von Wildungen hinaus bekannt. Um Rieders Lebenswerk und seine Person zugleich angemessen zu ehren, setzte sich der Altstadtverein für den Namen Wellunger Mundartplatz ein. Damit ist sowohl die Erinnerung an Henner Rieder als auch das Interesse am Wildunger Dialekt bewahrt.

Mehrheitlich sprachen sich die Altstadtbewohner*innen dafür aus, die Stützmauer aus Beton optisch aufzuwerten. Künstler aus der Altstadt erklärten sich bereit, die Gestaltung des Platzes zu entwickeln und zur Diskussion zu stellen. Letztlich wurde das vorgestellte Konzept unter anderem aus baufachlichen sowie wirtschaftlichen Gründen abgelehnt. Die Mauer erhielt einen einfachen Anstrich.

Um Außenstehenden die Bedeutung von Heinz Rieder und dem Wellunger Mundartplatz zu verdeutlichen, bemühte sich der Altstadtverein 2012 um die Anbringung zweier Informationstafeln.