Wer hätte gedacht, dass der Trödelmarkt in der Altstadt so ein Erfolg werden würde. In diesem Jahr wurde er bereits zum 8. Mal ausgerichtet und die Wellunger Dachböden sind immer noch nicht leer! Toll, was sich da noch alles für Schätzchen finden! Grund für uns einen Blick zurück auf die Anfänge des Trödelmarkts zu werfen.
Wie kam es aber überhaupt zum ersten Trödelmarkt? Anfang des Jahres 2012 entstand in einem Altstadttreffen die Idee dazu. Dies hatte verschiedene Gründe: Manche vermissten die regelmäßigen Sperrmülltermine an denen die Einen entrümpeln und die Anderen Brauchbares finden konnten. Viele besaßen Dinge, die sie nicht mehr benötigten, aber sich noch in kleines Geld umwandeln ließen. Oder der eine oder andere Hausbesitzer wollte Platz schaffen, um seinen Dachboden aufzuräumen. Außerdem sehnte man sich nach einem kleinen Straßenfest, bei dem man sich gegenseitig besser kennenlernen und ausgiebig „schnuddeln“ konnte.
Die Arbeitsgruppe Trödelmarkt des Altstadtvereins begann Ende März mit den Vorbereitungen. In Zusammenarbeit mit Vertretern der AWWiN!, der Staatsbad Bad Wildungen GmbH und aus dem Rathaus wurden die Möglichkeiten erörtert. Unter der Prämisse, dass die Trödelstände ausschließlich von Privatleuten oder anliegenden Geschäftsleuten unterhalten werden sollten, bekam die AG volle Unterstützung von allen Institutionen und den Ämtern zur Durchführung an einem verkaufsoffenen Sonntag. Finanziell unterstützt wurde der Trödelmarkt durch Fördergelder aus der Innenstadt-Offensive „Ab in die Mitte“, für die sich die Stadt Bad Wildungen 2012 mit dem Wettbewerbsbeitrag „Das Scharnier verbindet“ beworben hatten.
Unter dem Motto: „Die Altstadt räumt die Dachböden auf“ fand dann am 3. Juni 2012 der 1. Wellunger Erlebnis-, Künstler- und Trödelmarkt in der Bad Wildunger Altstadt mit einem großen Erfolg statt. Obwohl am Sonntagmorgen der Himmel grau verhangen war und es viele Stunden am Tag nieselte, stellten insgesamt 60 Künstler und Trödler am Sonntag in der Altstadt aus. Spontan wurden nachbarschaftlich Schirme zur Verfügung gestellt. Der eine oder andere Hausbesitzer fuhr die Markise aus. Hausflure und Garagen wurden geöffnet. Alle rückten ein wenig zusammen, um ein trockenes Plätzchen zu bieten. Die Stimmung war prächtig und man war sich einig, die Veranstaltung in 2013 zu wiederholen.
In den darauffolgenden Jahren – mit Ausnahme von 2013 – wurde der Trödelmarkt immer wieder als Teilprojekt des Wildunger „Ab in die Mitte“ -Wettbewerbs eingereicht. Unabhängig vom negativen Förderbescheid organisierte die AG den Trödelmarkt auch in 2018. Seit 2018 ist der Trödelmarkt in das Festprogramm des Gassenhauers, dem Wildunger Altstadtfest im Juni, integriert und löst sich somit von unserem „Ab in die Mitte“-Beitrag.
Im Vergleich zu den ersten Jahren hat sich die räumliche Verteilung der Stände auf die Brunnenstraße von Kaiserlinden- bis Postplatz beschränkt. Grund dafür ist die schrumpfende Arbeitskraft der AG. Die Verringerung der Trödelfläche bedeutet nicht, dass nur Anwohner der Brunnenstraße mitmachen dürfen. Trödeln dürfen alle Interessierten, solange sie keine gewerblichen Händler sind. Damit aber deutlich wird, dass der Trödelmarkt in erster Linie von und für die Altstadtbewohner iniziiert wurde, werden die Altstadtbewohner gegenüber „Fremmeden“ bei der Standvergabe bevorzugt behandelt.
Für die Zukunft des Wellunger Künstler- und Trödelmarktes wünschen wir uns, dass …
er abgesehen von der Brunnenstraße auch wieder in anderen Bereichen der Altstadt stattfindet. Das Altstadtbüro ist daher Anlaufstelle für alle Anwohner, die gerne in ihrer eigenen Straße trödeln möchte und bereit sind, weitere Anwohner der gleichen Straße zu motivieren, mitzumachen.
Und wenn wir noch einen Wunsch bei der guten Trödelfee frei hätten, dann würden wir uns wünschen, dass …
sich die Arbeitsgruppe um ein paar engagierte Hände erweitert, damit wir auch in den kommenden Jahren keine Standgebühren erheben müssen, denn unser Trödelmarkt war und ist kostenlos!